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Presseartikel und eigene Texte

2022
Internationaler Frauentag

Geflüchtete Frauen erzählen in Nördlingen von ihren Erlebnissen

Von Verfolgung und Flucht erzählten die Afghanin Mahsoma Mohammadi (mit Mikrofon) sowie die Iranerinnen Maryam Shemshaki und Laleh Sangtarash ( links davon) . Foto: Matthias Link

 

Drei Frauen des Interkulturellen Frauencafés, die aus Afghanistan und dem Iran geflohen sind, erzählen zum Internationalen Frauentag ihre bewegenden Geschichten.

Die Nördlinger Frauenliste und die Grünen Nördlingen haben anlässlich des Frauentags zu einem Gespräch mit geflüchteten Frauen aus Afghanistan und Iran im Foyer des Kinos Movieworld eingeladen. Die Veranstaltung am Freitag war eine Kooperation mit dem Interkulturellen Frauencafé aus der Polizeigasse. Anschließend folgte eine Vorführung des Films „Die Schwimmerinnen“ (2022). Darin geht es um die wahre Fluchtgeschichte von Yusra und Sarah Mardini, zweier junger syrischer Schwestern, die vor dem Bürgerkrieg nach Deutschland fliehen, wo sie sich einem Schwimmverein anschließen, sodass eine der Schwestern 2016 schließlich die Teilnahme an den Olympischen Spielen
erreicht.

Birgit Ludwig, Vorsitzende der Frauenliste, eröffnete den Abend und Sonja Kuban (Frauenliste) und führte als Kritik aus, dass in der Regierung zu wenige Frauen vertreten seien. Eine Wahlrechtsreform mit dem Ziel der Geschlechterparität sei nötig. Sie kritisierte auch den Gender Pay Gap, der 2022 18 Prozent betrug. Als Probleme von Frauen hierzulande nannte sie die gegen Frauen gerichtete Gewalt sowie Prostitution, im Ausland kämen Unterdrückung, Gefängnisstrafen und fehlende Bildungsmöglichkeiten hinzu. Helga Egetenmeier (Grüne) sprach auch von ausgelasteten Frauenhäusern in Deutschland.

Flucht aus Afghanistan und dem Irak mit Schleppern
Im Mittelpunkt des Abends standen die Fluchtgeschichten. Gabriele Allgayer-Pfaff, Mitglied des Teams des Interkulturellen Frauencafés, unterstützte die Frauen und moderierte das Gespräch. Mahsoma Mohammadi (39), die aus der afghanischen Stadt Ghazni stammt, flüchtete 2015 mit ihrem Mann und ihrer zweijährigen Tochter nach Deutschland. Wenn jemand Sicherheit in seinem Land habe, dann verlasse er seine Familie und seine Heimat nicht, erklärte Mohammadi, die beim Erzählen mehrmals von ihren Gefühlen überwältigt wurde. Schlepper hätten sie in den Iran gebracht, in einem engen und stickigen Lkw sei sie mit 50 anderen Flüchtlingen bis zur türkischen Grenze gefahren, zwei Tage lang, ihrem Kind habe sie ein Schlafmittel geben müssen, damit es nicht schreie. Die Türkei mussten sie ohne fremde Hilfe durchqueren bis Istanbul, von dort ging es mit dem Schlauchboot nach Griechenland. Als bei der Überfahrt der Außenbordmotor kurzzeitig ausfiel und Wasser in das mit 60 Personen völlig überladene Boot schwappte, hatte sie Todesangst. In Deutschland fand ihr Mann schließlich als Autolackierer eine Arbeit im Ries, heute wohnen sie in einem Haus in Nördlingen. „Jetzt haben wir ein normales Leben“, schloss Mohammadi.

Aus dem Publikum kam die Frage, ob sich nur die Reichen die Flucht leisten könnten. Ja, so sei es, meinte Mohammadi, sie selbst habe Grund und Boden verkaufen müssen. Die Schlepper aber würden die Fliehenden über die Bedingungen der Flucht meist belügen.

Maryam Shemshaki (36), Rechtsanwältin aus Teheran, erzählte ebenfalls von ihrer Flucht vor einem Jahr. Weil ihr Mann als politisch Verfolgter bereits zwei Jahre vorher nach Deutschland geflohen war, konnte sie vergleichsweise einfach mit dem Flieger nachreisen. Sie wartet derzeit auf einen B2-Sprachkurs und möchte bald arbeiten. Laleh Sangtarash (50), Politikwissenschaftlerin aus dem Iran, wurde selbst wegen Protesten gegen das Regime verfolgt. Frauen würden in ihrer Heimat wegen einer falschen Auslegung des Koran zu Menschen zweiter Klasse gemacht, kritisierte sie.

   

 

 

2022
Bunter Stuhl für OB Winter

Bei einer Aktion während der Interkulturellen Woche 2019 gestalteten Bürger und Bürgerinnen sowie Migranten und Migrantinnen gestiftete Wirtshausstühle. Es entstand eine farbenfrohe Vielfalt. Die Stühle sollten ein Symbol schaffen, dass hier in Nördlingen jede und jeder einen erkennbaren und bequemen Platz in der Gemeinschaft hat, gleich welcher „Couleur“ und welcher Herkunft. Später sollten sie „Farbtupfer“ bei Veranstaltungen sein. Leider konnte diese Idee wegen der Corona-Pandemie nicht wie gewünscht umgesetzt werden.

Bei der Versteigerung dieser Stühle erwarb die Nördlinger Frauenliste ein Exemplar und überreichte dieses OB Wittner. Er spendete diesen Stuhl sogleich der Stadtbibliothek, damit er für ein breites Publikum sichtbar bleibt.

 

 

2022
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Die Frauenlisten ( Nördlingen, Wemding, Donau-Ries) luden zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen zum Vortrag ein. Birgit Ludwig begrüßte als 1. Vorsitzende die Gäste und bedankte sich für die Bereitschaft des Frauenhauses.

Frauenhaus erzählt
Was da so leicht daher kommt, war schwer verdauliche Kost. Die Mitarbeiterin des Frauenhauses schilderte eindrucksvoll und empathisch ihre alltäglichen Erlebnisse. Die Spannbreite ihrer Tätigkeiten ist immens. Zu einem: Das traumatische Erleben der betroffenen Frauen, was sie zwingt, alles und wirklich alles hinter zu lassen. Oft müssen sie weit entfernt von ihrem bisherigen Lebensraum das Frauenhaus aufsuchen. Und immer wieder ist es der gleiche Grund nach fast identischem Geschehen: der einst geliebte Mensch wird zur täglichen Bedrohung für Leib und Seele. Die immer wieder geäußerten Versprechen, die Schläge und Demütungen wären ein Ausrutscher, verhindern ein rascheres Weggehen aus der gefährlichen Situation. Auch die psychische und materielle Abhängigkeit macht es schwer, diesen entscheidenden Schritt zu tun. Vielleicht erklärt dies auch, dass ein gewisser Anteil der Frauen wieder zu ihrem terrorisierenden Partner zurückkehrt. Gerade deshalb ist es immens wichtig und notwendig, die Frauen zu bestärken, welch wertvoller Mensch sie sind.

Zum anderen: Die oft nervenaufreibenden Tätigkeiten, die in Ämtern, Behörden u.a. erledigt werden müssen. Die Gesamtheit dieser Anforderungen ist riesig und erleichtert die Arbeit der Frauenhausmitarbeiterinnen nicht. Seit einigen Jahren kommt durch Verwendung von sozialen Medien eine weitere Herausforderung auf sie zu. So wird z.B. eine Geheimhaltung des Aufenthaltsortes oft konterkariert.

Die stellvertretende Vorsitzende des Frauenhaus e.V. , Ursula Kneißl- Eder, stellte eine umfassende Statistik vor und lenkte so auch die Aufmerksamkeit auf nüchterne Daten. Bemerkenswert ist, dass trotz finanzieller Unterstützung der Landkreise Dillingen und Donau-Ries viele Spenden nötig sind und werden, um diese wertvolle Arbeit leisten zu können. Zum Abschluß bedankte sich Birgit Ludwig im Namen der Zuschauerinnen und dem Zuschauer herzlich bei den Referentinnen. Auch Kathrin Häffner als „Hausherrin“ erhielt ein kleines Präsent für die Bereitstellung der Räume in der Stadtbücherei.

 

 

2022
Die Nördlinger Frauenliste hat dem Archiv der Stadt Nördlingen ihre „Geschichte“ in einem zusammengestellten Ordner überreicht.

Viele Frauen engagieren sich seit jeher ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Bereichen. Damit Frauen auch an den Entscheidungsprozessen beteiligt werden, hat sich im Jahr 2007 die Nördlinger Frauenliste gegründet. Mit dem Slogan „Frauen sehen’s anders“ sind sie seit 2008 durchgängig auch im Stadtrat vertreten. Die Unterlagen von der Gründung bis heute, über die Themenschwerpunkte
zu den Stadtratswahlen, Presseberichte, sowie die jährlichen Veranstaltungen zu den Internationalen Frauentagen und dem Tag der Gewalt an Frauen, wurden durch die 1. Vorsitzende Birgit Ludwig und Kassiererin Sonja Kuban dem Stadtarchivar Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler übergeben. „Die Frauenforschung stößt gerade in kleineren Städten oder auf dem Land schnell an Grenzen, weil meist keine Unterlagen da sind“, so der Stadtarchivar. Dass Nördlingen hier nun eine positive Ausnahme darstelle, sei ein wichtiges Zeichen nach außen. Die Unterlagen der Frauenliste stellen im Stadtarchiv Nördlingen einen ersten Baustein für die künftige Erforschung der Frauenbewegung vor Ort dar.

Fotografiert von Herrn Dr. Moosdiele-Hitzler

 

 

2022

Jahreshauptversammlung der Nördlinger und Donau-Rieser Frauenlisten

Im „Sixtenbräu-Stüble“ versammelten sich die Mitglieder der Nördlinger Frauenliste zu ihrem monatlichen Treffen und die der Donau-Rieser Frauenliste zu ihrer turnusgemäßen Jahreshauptversammlung mit Wahlen. Einstimmig wurde die Vorstandschaft wiedergewählt: 1. Vorsitzende: Barbara Geppert, 2. Vorsitzende: Gisela Riehle, Kassiererin: Sonja Kuban, Schriftführerin: Silvia Gollmer Beisitzerinnen: Regina Ziegler-Thum und Sabine Handl. Rechnungsprüferinnen bleiben Christine Trollmann und Heidi Hager.

Die Donau-Rieser Frauenliste hat ihre Vorstandschaft gewählt: v.l.n.r. Gisela Riehle (2. Vorsitzende), Regina Thum-Ziegler (Beisitzerin), Silvia Gollmer (Schriftführerin), Barbara Geppert (1. Vorsitzende, Kreisrätin), Sonja Kuban (Kassiererin), Sabine Handl (Beisitzerin), Christine Trollmann (Rechnungsprüferin), Birgit Ludwig (1. Vorsitzende der Nördlinger Frauenliste)
Foto: Regina Thum-Ziegler

Im Jahresbericht wurde auf die Aktivitäten der letzten Monate zurückgeblickt.
Neben den aktuellen Informationen von Barbara Geppert aus dem Kreistag berichtete Regina Thum-Ziegler über die bayerische Liste der Frauenlisten und deren neue Strukturierung. Eindringlich wies sie auf die Notwendigkeit hin, sich an der Petition der Parite zur anstehenden Wahlrechtsreform zu beteiligen.

Nach der coronabedingten Zwangspause findet am 25. November zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen erneut eine Veranstaltung mit dem Frauenhaus Nordschwaben statt. Es wird über die aktuelle Situation des Hauses und ihrer Bewohnerinnen unter den gerade so erschwerten Bedingungen berichtet.

 

 

2022

JAHRESRÜCKBLICK Januar bis Juni 2022

Monatliche Treffen fanden entsprechend der Verordnungen während der Corona-Pandemie jeden 2. Dienstag im Sixenbräu-Stüble um 20 Uhr, ab August 2021 um 19 Uhr statt.

Es fanden online-Treffen von Dezember 2021 bis Februar 2022 statt, dann ab April wieder die monatlichen Treffen im Sixtenbräustübel.
Aktuelle Informationen aus dem Stadtrat geben Dr. Cathrin Schnell und Katharina Baumgärtner, geb. Traber, und aus dem Kreistag Barbara Geppert.

Aktuelles auch auf der Homepage, facebook und Instagram

Ohne unsere Beteiligung fand die Interkulturelle Woche 2021 statt

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.2021
geplanter Vortrag war wegen der hohen Corona-Inzidenz leider nicht möglich.

Internationaler Frauentag am 8.3.2022
Durch die Erkrankung der Vorsitzenden und ihrer daraus resultierenden kurzfristigen Absage konnten andere Mitglieder nicht unterstützen und so fand leider auch unsere geplante Aktion in der Fußgängerzone nicht statt.

 
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